Einmal Vitte reicht nicht.
Da auf Hiddensee definitiv der Weg das Ziel ist, kann man sich alles genau anschauen. Gestern sahen wir nur einen kleinen Ausschnitt vom nicht ganz so großen Vitte, also setzten wir die imaginären Segel wieder in diese Richtung. Nur nahmen wir dieses Mal nicht den Weg über den Deich sondern den Hauptweg im Westen der Insel.
Zum Hauptweg kommt man entweder durch die „City“ von Kloster oder indem man kurz vor dem Hafen durch das frühere Klostertor geht und der Straße folgt. Ich glaube nicht, dass das Tor wirklich original erhalten ist. Es ist aus ganz normalen Ziegeln gemauert in die ein paar der alten Steine eingelassen sind.
Dennoch vermittelt es irgendwie einen Eindruck von den alten Zeiten, als der Zisternienserorden hier sein Heim hatte. Mauern umschlossen die Abtei, Vögel zwitscherten durch die Stille, der Wind pfiff ein fröhlich Lied…
Apropos Wind. Den gibt es auf Hiddensee reichlich. Ist nicht unlogisch, so platt wie die Insel ist. Da ist nichts, das die Luft aufhalten könnte. Leider ist es bis Mitte September verboten, Drachen steigen zu lassen. Warum? Wegen des Vogelschutzes vermutlich. Aber es gibt etwas, das trotzdem fröhlich im Wind flattert:
Fahnen. Nur… Irgendwas ist hier falsch, glaube ich. Wenn ich nur wüsste, was falsch ist!
Die Vegetation muss sich dem Wind natürlich auch beugen.
Windflüchter nennt man diese Bäume. Ein erstaunliches Zeugnis für die Macht der Elemente.
Allgegenwärtige sind auf Hiddensee alte, reedgedeckte Häuschen. Eines davon ist die blaue Scheune. Viele Häuser scheinen auch immer noch Zeugnis von der Wikingervergangenheit der Insel abgeben zu wollen. Einst landete nämlich der Legende nach der Norwegerkönig Hithim auf der Insel. Daher stammt auch der Name der Insel.
Auch die blaue Scheune trägt an am Dach ebenfalls jene Zeugnisse. In diesem Falle zwei Entchen. Oder auch andere Vögel.
Die Häfen auf Hiddensee sind klein. Sind sind daher quasi eine Einladung für allerlei nicht zu große Schiffe. Freizeitkapitäne mit kleinen Yachten, aber auch hübsche Zweimaster mit Gaffeltakelung am Groß- und Besanmast, einer Fock vor dem Großmast und natürlich einem Klüver.
Genauso wie die Ludgerdina, auf der ich 2012 das Vergnügen hatte, mitsegeln zu dürfen, ist auch die Workum [sic?] ein Plattbodenschiff unter niederländischer Flagge. Die Ludgerdina war aber größer. Jawoll! Unser Reisebär Björn rümpfte verächtlich das Näschen über diese Nussschale.
Und alles auf Hiddensee ist äußerst herzlich. Sogar die Beulen in den Tonnen, die allenthalben als Wegweiser aufgestellt wurden.
0 comments on “Vitte extrem”Add yours →