Es gibt eine Sache, die man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man in Schottland ist und die Gelegenheit hat: Highland Games
Männer in Röcken schmeißen mit 16 Pfund schweren Hämmern,
versuchen Gewichte über eine Stange zu werfen,
werfen Baumstämme,
spielen die Bagpipe.
Das „Piping“ ist tatsächlich ein Wettbewerb.
Es waren meine ersten Highland Games. Zwar setzt sich dieser Sport inzwischen auch in Deutschland durch, aber bisher kam ich immer zu spät. Diesmal nicht.
Wir setzten uns in den Bus (19c, die 19er Busse sollte man sich merken, wenn man in Inverness ist, denn sie bringen einen zum berühmtesten See Schottlands) und fuhren nach Drumnadrochit. Wer diesen Namen nach 5 Whiskys noch korrekt aussprechen kann, darf sich meines Respekts sicher sein. Auf der anderen Seite hatte vielleicht der, der sich den Namen Drumnadrochit ausdachte, deutlich mehr als 5 Gläser hochprozentigen Alkohols intus.
Wir fuhren also nach Drumnadrochit und stiegen beim ersten Schild aus, das auf die Highland Games hinwies. Es war nicht weit von diesem Schild und schon bald hörten wird die Bagpipes spielen.
Was aber soll man über die Highland Games sagen? Ich glaube, Bilder sagen hier mehr als Worte:
Drumnadrochit liegt am Loch Ness und nur ungefähr 3 Kilometer weiter liegt ein Castle direkt am Wasser. Zugegeben: Viel ist vom Urquhart Castle nicht übrig. Der Zahn der Zeit nagte an den Mauern und nachdem der Laird Grant die Burg im 17. Jahrhundert aufgab, bedienten sich die Menschen auf der Suche nach Baumaterial einfach am Castle.
Dennoch ist die Burg beeindruckend. Dicke Mauern, auf zwei Seiten vom See geschützt ist die Festung nur schwer einzunehmen gewesen.
Die Geschichte Urquhart Castles kann man gleichsam als Abbild der schottischen Geschichte betrachten. Die ersten Spuren führen zu den Pikten des 7. Jahrhunderts. Im Laufe der Zeit gelangte das Castle immer wieder in andere Hände. 1296 eroberten die Engländer Urquhart Castle, 1306 eroberte Robert, the Bruce es wieder zurück. Der Clan McDonald eroberte die Burg mehrfach und stahl Vieh, Vorräte und Mobiliar. Die Mauern, die noch stehen, erzählen Geschichten, wenn man genau hinhört.
Besonders beeindruckend ist aber die Aussicht auf Loch Ness. Man blickt auf einen tiefschwarzen See, der links und rechts von Bergen umrahmt ist, auf grüne Wiesen mit Schafen und Rindern – kurzum: auf die wundervolle schottische Landschaft. Nur eins sahen wir nicht: Nessie. Nessie war nicht zuhause.
Auf der anderen Seite kann ich Nessie verstehen, wenn sie lieber unter Wasser bleibt. Es ist zu laut oben.
Wir saßen auf einer Bank und genossen Ruhe und Sonne, als plötzlich der Motor eines Powerboats aufheulte. Unter diesen Umständen bliebe ich auch lieber fern. Andererseits aber muss ich euch etwas sagen, wenn ihr es hören wollt:
Sympathisch an den Schotten ist übrigens ihr leiser Humor. Das „Loch Ness Inn“ war es wert, auf einem Foto zu landen.
Vielen Dank für die Einladung auf deine Seiten … das sind schöne Bilder und tolle Impressionen. Ganz offensichtlich hast du dich ja wohlgefühlt!
*Daumen hoch*